MUTTER-KIND-HEIM im Frankfurter Frauengefängnis |
Die Geschichte in Stichworten 1947 Helga Einsele wird Gefängnisleiterin. Praxis in der Krankenabteilung: Inhaftierte Mütter blieben mit den Neugeborenen bis zu 10 Tagen nach der Geburt zusammen, danach Trennung von den Kindern, die anderweitig untergebracht wurden. Helga Einsele improvisiert, in eigener Verantwortung, gemeinsame Unterbringung. Hierzu Zahlen: 1956 - 1969 kamen 153 Kinder im Gefängnis zur Welt, davor seit 1947 geschätzt 200 Kinder. 1969 Die Humanistische Union (HU) verleiht den Fritz-Bauer-Preis an Helga Einsele. Öffentlichkeit für „Gefangene mit Kindern“ durch die Rede der Geehrten. Gründung Verein „Kinderheim Preungesheim“. Bedeutende Rolle: Dr. Paul Lindemann, Vorsitzender. PolitikerInnen aller Parteien:
unterstützen das Vorhaben: Ein eigenes Haus im Gefängnisareal. Gelder aus dem Landeshaushalt, von der Stadt Frankfurt, von der Katholischen und von der Evangelischen Kirche in Frankfurt. 1971 Erster Advent: Hilda Heinemann, Gattin des Bundespräsidenten, bei der Grundsteinlegung. 1972 „Erster Spatenstich“ 1973 Richtfest, Frau Heinemann „Schirmherrin“ (unter extremen Sicherheitsvorkehrungen). 1974 Jutta Frost wird zur Vorsitzenden des Vereins Kinderheim Preungesheim e.V. gewählt. 1975 Der Neubau wird seiner Bestimmung übergeben. Die den Innenhof umgebende Gefängnismauer wird durch Kunststudenten gestaltet. 1976 Der Verein schafft einen Bus an und stellt ihn, incl. Versicherungsschutz, der Anstalt für die Belange des Mutter-Kind-Heims zur Verfügung. 1976 Namensänderung: „Kinderheim Preungesheim e.V. (Mutter-Kind-Heim)“. 1979 Heimleiterin ist bis 1990 Hannelore Maelicke. 1982 Der Verein vergibt den Auftrag für wissenschaftliche Untersuchungen und beteiligt sich an der Finanzierung. Ergebnis: Forderung nach Offenem Vollzug auch für Mütter mit Kindern. 1985 Feier „10 Jahre Mutter-Kind-Heim“. Dabei Zusage der Landesregierung: Offener Vollzug für Mütter mit Kindern. 1988 Eröffnung des Mutter-Kind-Heim Offener Vollzug. Der Geschlossene Vollzug wird in einem „Provisorium“ untergebracht. 1990 Brigitte Schmitz-Rößner wird Heimleiterin. 2005 Helga Matthiessen, langjährige Schatzmeisterin, wird zur Vorsitzenden des Vereins „Kinderheim Preungesheim e.V. (Mutter-Kind-Heim)“ gewählt. 2006 Der Verein ändert seinen Namen in Mutter-Kind-Heim Preungesheim e.V., um die Realität besser wiederzugeben und um Verwechslungen mit einem anderen Verein zu vermeiden. 2008 Pensionierung von Brigitte Schmitz-Rößner. Nachfolger wird Klaus Hermes. 2010 Ortrud Georg-Pathe zur Vorsitzenden des Vereins Mutter-Kind-Heim Preungesheim e.V. gewählt. Helga Matthiessen übernimmt die Ämder der stellvertretenden Vorsitzenden und der Schatzmeisterin. 2010 Gedenkfeier in der Festeburgkirche anläßlich des 100. Geburtstages von Frau Prof. Dr. Helga Einsele 2012 Das ZDF erstellt zwei Reportagen über die Arbeit des Vereins Mutter-Kind-Heim Preungesheim e.V. 2013 Verleihung des BVKJ-Medienpreises in Berlin 2013 Der Verein läßt einen Teil der Anstaltsmauer (3,50m mal 50,00 m) durch einen Frankfurter Künstler farbig gestalten 2013 Peter Feldmann - Frankfurter Oberbürgermeister - besucht das Mutter-Kind-Heim o.V. 2014 Die Bundestagsabgeordnete Ulli Nissen verbringt einen Nachmittag im geschlossenen Mutter-Kind-Heim 2015 Auszeichnung mit dem Olympe de Gouges-Ehrenpreis für herausragende Vereinsarbeit 2017 2018 Erika Mildeberger-Röhmig zur Vorsitzenden des Vereins Mutter-Kind-Heim Preungesheim e.V. gewählt 2019 lm Rahmen einer Feier mit zahlreichen Teilnehmern begeht der Mutter-Kind-Verein Preungesheim e.V. am 17. August 2019 sein 50-jähriges Bestehen. 2020 Am 11.03.2020 findet die Mitgliederversammlung mit Vorstandswahl für Verein und Stiftung statt. Siehe Bericht. Der Verein Mutter-Kind-Heim Preungesheim e.V. hat unter anderem finanziert:
Der Verein finanziert:
Mitglieder des Vereins besuchen regelmäßig die inhaftierten Mütter und ihre Kinder und widmen den Kindern einen Teil ihrer freien Zeit für besondere Unternehmungen an Wochenenden. Der Verein fördert ein Fortbildungsvorhaben für die Mitarbeiter und Miitarbeiterinnen von Mutter-Kind-Heimen in den Haftanstalten mehrerer Bundesländer. Hauptanliegen des Vereins bleibt es, in der Öffentlichkeit für einen „Strafvollzug der positiven Zuwendung“ zu werben und das Verständnis der Mitbürger für die Schwierigkeiten inhaftierter oder haftentlassener Frauen zu stärken. |